Während die Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen sind, stagnieren die Löhne. Der Mittelstand wird zunehmend belastet, was zu einer höheren Abhängigkeit vom Staat führt und dies gilt es zu verhindern. Im Kanton Wallis sind Gesamtarbeitsverträge und sozialpartnerschaftliche Lösungen anzustreben, zu fördern und zu unterstützen.

Der Patron wurde in den letzten Jahren vom CEO abgelöst. Diesen Wandel spüren wir nun im Wirtschaftsumfeld. Verantwortung wird nur noch für kurze Zeit übernommen, und die Mentalität des langfristigen Erfolgs scheint verloren gegangen zu sein. Nebst den Grossfirmen im Wallis ist das wirtschaftliche Standbein des Kantons die KMUs, diese brauchen daher langfristig sichere und attraktive Rahmenbedingungen für Firmeninhaber. Die Unternehmenskultur sehe ich als kritischen Erfolgsfaktor und diesem müssen wir wieder mehr Sorge tragen. Zum Erfolg jeder Firma tragen die Arbeitnehmer sehr viel bei.

Dem Fachkräftemangel können wir selbst entgegenwirken, aber wir müssen etwas tun dafür. Ich sehe ein grosses Potential in der Generation ü50. Denn diese Menschen sind Know-How Träger und keine Kostenfaktoren. Dass man daher den Wiedereinstieg von diesen Menschen erschwert, ist für mich fragwürdig. Ich bin überzeugt, dass mit Massnahmen im Bereich der Umschulungen aber auch in der beruflichen Vorsorge, die Rahmenbedingungen so verändert werden können, dass die Generation ü50 wieder ihre Erfahrungen in Unternehmen einbringen kann und so ein langfristiger Erfolg für Arbeitnehmer und Arbeitgeber entsteht. Unser Kanton steht vor der grossen Problematik fehlender Pflegekräfte in den nächsten Jahren. Es müssen Mittel gesprochen werden um die Arbeitsbedingungen in diesen Branchen attraktiver machen zu können.

Kinder dürfen nicht zum Luxusgut verkommen. Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Kantons. Unser Kanton hat es in der Hand die Volksinitiative der Christlichen Gewerkschaften umzusetzen und der Empfehlung des Staatsrates zu folgen, damit wir wieder die höchsten Familienzulagen haben. Familien sind die kleinste Zelle unserer Gesellschaft und deren Zentrum.

Wir alle müssen flexibler werden! Beruf und Familie dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen. Im Gegenteil. Das Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle muss zum heutigen Unternehmensstandard gehören. Ergänzend fordere ich bezahlbare Betreuungsangebote, die es Eltern erlauben, ganz im Sinne ihrer persönlichen Work-Life-Balance, ihr Berufs- und Familienleben frei zu gestalten. Staatliche und halbstaatliche Unternehmungen müssen gelenkt werden, Betreuungsangebote für die Arbeitnehmer vor Ort zu schaffen.

​​​​​​​Fördern und fordern! Jeder Mensch ist anders und doch gilt es für alle die Chancengleichheit zu wahren. Wir dürfen in der heutigen Gesellschaft niemanden vernachlässigen. Es braucht die nötigen Integrationsprogramme für Kinder und Jugendliche, welche in ihrer Entwicklung Nachteile aufweisen. Genauso möchte ich Talente stärke und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Ziele zu erreichen.

Mobbing, Stalking oder Sexting sind leider vermehrt auf dem Pausenplatz anzutreffen. Hier brauchen wir griffige Massnahmen zum Schutz unserer Kinder. Die kantonalen Schulbehörden sind in der Pflicht, Lehrer und Eltern entsprechend zu sensibilisieren und notfalls einzugreifen.

Bildung beinhaltet für mich nicht nur Fachwissen. Wer in der Zukunft erfolgreich sein will, braucht Handlungs- und Sozialkompetenzen, kritisches Denkvermögen und Kreativität. Für mich sind daher Skilager, Musikwochen oder Theatervorführungen genauso wichtig, wie die reine Vermittlung von Sprachen, Mathematik und anderen Stoffinhalten.

Die Lehrperson ist zentraler Erfolgsfaktor für jedes Schulkind. Ich bin der Überzeugung, dass motivierte und gut ausgebildete Lehrpersonen auf allen Stufen die Grundlage unseres Bildungsystems sind. Um auch zukünftig die besten Lehrpersonen zu haben, braucht es konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen und wieder mehr Wertschätzung seitens der Gesellschaft.

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